Kindertagespflege
ist Kinderbetreuung in einem familiären Umfeld. Meine Aufgaben als Tagesmutter
sind laut Sozialgesetzbuch die Betreuung, Erziehung, Bildung und Förderung der
mir anvertrauten Tageskinder. Damit die pädagogische Arbeit gut gelingt, ist es
wichtig, dass sie als Eltern und ich als Tagesmutter ein Team sind. Die
Übereinstimmung in den grundlegenden Erziehungsfragen ist dabei genauso wichtig
wie ein regelmäßiger Austausch und gegenseitige Informationen über alles
Wichtige.
Jeder Mensch hat Bedürfnisse, die befriedigt werden müssen, damit das
Leben gelingen kann. In meiner pädagogischen Arbeit orientiere ich mich an den Bedürfnissen der Tageskinder.
Dies sind:
Weil jedes
Kind diese Bedürfnisse hat, müssen wir im Alltag die Bedürfnisse jedes
einzelnen beachten und ausbalancieren.
Dadurch
entstehen manchmal auch Konflikte und kleine Frustrationen. Die Kinder erlernen
im Umgang damit jedoch Bewältigungsstrategien, die wichtig für ihr weiteres
Leben sind.
Mein
Erziehungsstil basiert auf den christlichen Grundwerten. Jeder Mensch ist
gewollt und einzigartig. Erziehung heißt für mich zuallererst Liebe schenken,
Zeit haben, zuhören können und Geborgenheit geben. Es bedeutet auch durch
Regeln einen Rahmen für die Gruppe zu schaffen, damit alle Kinder sicher sind
und keiner überfordert wird. Innerhalb meines Rahmens möchte ich den Kindern
viel Freiheit geben, damit sie sich zu selbstständigen und selbstbewussten
Menschen entwickeln können.
Die Basis
für eine gute Entwicklung eines Kindes ist das Gefühl der Sicherheit und
Geborgenheit. Sicher und geborgen fühlen sich Kinder, wenn sie eine gute
Bindung zu ihrer Betreuungsperson haben.
Damit diese
Bindung zwischen Ihrem Kind und mir als Tagesmutter entstehen kann, steht am
Anfang jeder Betreuung eine etwa vierwöchige Eingewöhnungszeit. In dieser Zeit
sollten Sie noch nicht arbeiten und jederzeit erreichbar sein.
Da Kinder
sehr verschieden sind, verläuft auch die Eingewöhnungszeit unterschiedlich.
Manche Kinder sind etwas schneller, andere brauchen etwas mehr Zeit.
In den
ersten drei Tagen der Eingewöhnung sind sie zusammen mit ihrem Kind für eine
bis anderthalb Stunden bei mir. Die erste kurze Trennungszeit ist meist am
vierten Tag. Wenn dies gut gelingt und ich ihr Kind trösten kann, wenn es
weint, steigern wir die Trennungszeiten von Tag zu Tag. Dabei sprechen wir uns
täglich aufs Neue ab. Die Eingewöhnungszeit ist abgeschlossen, wenn wir die
volle Betreuungszeit erreicht haben und Ihr Kind mich als Bezugsperson
angenommen hat.
Ein
gleichbleibender Tagesablauf und Rituale geben Kindern Sicherheit und Orientierung.
Unser
Tagesablauf richtet sich nach den Bedürfnissen der jeweiligen Kindergruppe und
ist deshalb immer mal wieder leicht verändert.
Dies ist ein exemplarischer Tagesablauf:
Ab 07:00 Uhr Bringzeit und begleitetes freies Spiel, bei Bedarf Frühstück
09:00 Uhr gemeinsame Aktion: wir singen, tanzen, malen, basteln,
schauen ein Buch an, lernen einen kleinen Reim,
machen ein Bewegungsspiel, ........
09:30 Uhr
Vesperpause
10:00 Uhr
Naturerlebnisse und Bewegungszeit draußen
11:15 Uhr
gemeinsame Kochzeit bzw. freies Spiel
11:45 Uhr
Mittagessen für die Kleinen
12:45 Uhr
Mittagsschlaf für die Kleinen
13:00 Uhr
Mittagessen für die Kindergarten- und Schulkinder
13:30 Uhr
Ruhezeit bzw. ruhiges, freies Spiel für die Kindergartenkinder
Lernzeit für die Schulkinder
ab 14:30 Uhr
individuelle Abholzeiten
15:00 Uhr Nachmittagsimbiss
15:00 Uhr
Spielzeit (je nach Wetter draußen oder drinnen)
Gewickelt
werden die Kinder nach ihren individuellen Bedürfnissen.
Spielen ist
die wichtigste Tätigkeit und der wichtigste Lernbereich für Kinder. Durch
Spielen entwickeln sich Kinder weiter und erwerben ständig neue Fähigkeiten,
die sie für ihr weiteres Leben brauchen. Bei der Geburt eines Kindes ist sein
Gehirn noch nicht ausgereift. Nervenverbindungen zwischen den Gehirnzellen
müssen erst noch ausgebildet werden. Dies geschieht auch durch die vielseitigen
Erfahrungen, die Kinder beim Spielen machen.
Beim Spielen
werden alle Entwicklungsbereiche gefördert. Die sind z.B. der kognitive
Bereich, der sprachliche, der sozial – emotionale und der motorische Bereich.
Ganz besonders wichtig ist dabei das freie Spiel. Jedes Kind hat seinen eigenen
Entwicklungsfahrplan. Im freien Spiel sucht es sich deshalb die Anregungen, die
es für seine Entwicklung gerade braucht.
Freies Spiel
hat deshalb in unserem Alltag einen wichtigen Stellenwert. Als Tagesmutter darf ich dabei oft mitspielen
oder ich bin einfach Beobachter und komme immer wieder ins Staunen darüber, wie
kreativ Kinder sind.
Bewegung ist
ein weiterer wichtiger Entwicklungsbaustein bei Kindern. Kinder haben einen natürlichen
Bewegungsdrang und lernen ihren Körper und ihre Umwelt dadurch kennen. Soziales
Lernen findet beim bewegten Spiel mit anderen Kindern statt. Durch Bewegung
entwickelt sich die Persönlichkeit jedes einzelnen Kindes weiter.
Damit die
Kinder sich ausreichend bewegen können, sind wir täglich und bei fast jedem
Wetter für einige Zeit draußen an der frischen Luft. Ihr Kind braucht deshalb
robuste und wettertaugliche Kleidung und Schuhe.